Epitaph Maximilian Freiherr von Schellendorff
Hauptkirche Königsbrück, Paul Heermann zugeschrieben, um 1703
Das Epitaph gehört wohl zu den frühen Werken des späteren
Hofkünstlers, der neben Balthasar Permoser zu den bedeutendsten
Dresdner Barockbildhauern gehört (M.Titze, 2018). Es markiert eine
wichtige Etappe in der Entwicklungsgeschichte der Barockskulptur in
Sachsen und wirkt weit über seine Entstehungsregion hinaus.
Die Restaurierung des bereits 2003/04 abgenommenen und
konservatorisch gesicherten Epitaphs wurde in Zusammenarbeit mit
Kolleginnen und Kollegen im eigenen Atelier realisiert. Neben der
Nachkonservierung instabiler Grundierungen und Vergoldung lag der
Schwerpunkt auf der Herstellung eines präsentationsfähigen
Zustandes. Teile der ursprünglichen Vergoldung konnten durch die
Abnahme jüngerer, durch chemische Veränderungen unansehnlich
gewordener Überfassungen herausgearbeitet werden.
Neuvergoldungen sind nur in größeren Fehlstellen angelegt worden;
der überwiegende Teil der überkommenen Vergoldungen wurde in
differenzierter Weise retuschiert.
Weiterhin waren Holzergänzungen, Holzkonsolidierungen (Nano-
Solsilikat), Fugen- und Rissschließungen notwendig.
Die Werkplanung für die Wiederanbringung des Epitaphs an der
Nordwand der Kirche war Bestandteil des Auftrages. Sie wurde auf
der Grundlage einer zeitgenössischen Entwurfsdarstellung entwickelt,
die auch die Draperie thematisiert. Mit der Entscheidung, die
illusionistische Draperie-Malerei auf einer Vorwand-Konstruktion aus
Multiplex-Platten anzulegen, konnte die klimatisch vorteilhafte
Entkopplung des wertvollen Epitaphs von der Aussenwand erreicht
werden.